Pressemitteilung Stadtbad Oderberger Berlin, September 2006

Aus tiefen Traum bin ich erwacht II
Öl auf Leinwand 60 x 60 cm / 2006
Gedanken zur Ausstellung "Augenblicke der Sinnlichkeit II"
Wenn wir uns auf die Bilder von Marion Pohl einlassen, passiert es, dass wir emotional berührt werden. Heute, wo es Normalität ist, Provokantes, Hässliches & Schrilles zu zeigen, haben diese Bilder ohne Zweifel nichts damit zu tun.
Die Stille, mit der sie die von der Künstlerin gewollten Gefühle transportiert, hat je nach Tagesform des Betrachters das, was betroffen macht. Und, was vielleicht wichtiger ist, ein Aushalten, ein Innehalten braucht.
Wenn es schwer ist, Gefühle mit Worten zu beschreiben, wie dann erst mit Farbe und Form? Plötzlich sehen wir Bilder, die uns seltsam berühren, ja auch irritieren können. Bilder, klar in ihren Farben, Strukturen, Strichen und Flächen. Zu sehen als Gesichter & Figuren, scheinbar wie hingehaucht auf ihren Malgrund.
Wenn man sich einlässt, schaut und anrühren lässt, kann es sein, dass man diese Augenblicke der Sinnlichkeit wirklich empfängt und für sich die lauteste Stille entdeckt, die man je gehört hat.
Wolfgang Strankowski